Unter den Mitgliedern der ScienceFiles-Redaktion, die Politikwissenschaft oder Soziologie studiert haben, ist der Zustand der deutschen Politikwissenschaft, von der, gäbe es nicht Werner Patzelt oder Oskar Niedermayer, niemand genau sagen könnte, ob es sie noch gibt, ein Gegenstand wiederkehrender Diskussion und regelmäßiger Verwunderung.
Politikwissenschaft, das ist unter anderem die Wissenschaft von den politischen Systemen, von Herrschaftsformen und Methoden der Herrschaft, von der Demokratie und den Mechanismen, die notwendig sind, um eine Demokratie am Leben zu erhalten bzw. zu verhindern, dass die Demokratie – in Abwandlung eines Buchtitels von Hans Herbert von Arnim – zur Beute der Parteien und der Legionen von Nutznießern, die sie in ihrem Schlepptau haben, wird.
Das Letztgenannte ist ein Punkt ständiger Verwunderung, denn die wichtigste Aufgabe der Politikwissenschaft besteht darin, Fehlentwicklungen, Nepotismus-Netzwerke, antidemokratische Tendenzen bei Staat und Verwaltung, Versuche, das eigene Dasein auf Kosten der Steuerzahler zu fristen, nachzuzeichnen, die Herrschenden entsprechend zu kontrollieren und Informationen bereitzustellen, um die jeweiligen Fehlentwicklungen zu bekämpfen und zu beseitigen. Nur:…
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